Am 17. Dezember waren drei Schauspieler*innen der Bremer Shakespeare Company am Willms um etwas „Aus den Akten auf die Bühne“ zu bringen. Bei der szenischen Lesung ging es um das Thema: „Geflüchtet – Unerwünscht – Abgeschoben. Lästige Ausländer‘ in der Weimarer Republik“.

An der Lesung, die auf einer einzigartigen Kooperation zwischen dem Fachbereich Geschichte der Universität Bremen und der Bremer Shakespeare Company beruhte nahmen die Geschichtskurse von Sören Hopf, Daniela Köhler, Darius Lewandowski und Karen Schröder der Q2 teil. Sowie die des Max-Planck-Gymnasiums unter der Leitung von Christine Hausen-Kroll und Irene Dölle.

In der szenischen Lesung ging es um die Jahre 1919 bis 1930, da diese eine große Epoche der deutschen Zeitgeschichte seien, wie einer der Darsteller verriet. Es wurde aus verschiedenen originalen Schriftstücken aus dieser Zeit vorgelesen. Unter anderem gab es Stücke von Albert Einstein, den Reichsminister und auch von Betroffenen.

Bremen ist ohnehin von Ausländern überfüllt

Das war die Meinung, die viele Bremer zu dieser Zeit vertreten hätten. Besonders Menschen aus dem östlichen Raum galten als „lästige Ausländer“ und seien eine Belastung für die Gesellschaft gewesen. Deshalb kam die Frage auf, ob die Angehörigkeit des „jüdischen Stammes“ oder der russischen Staatsbürgerschaft ein Verbrechen sei. Es wurden Dokumente von verschiedenen Fällen vorgelesen in denen es darum ging, dass diese Menschen abgeschoben werden sollten.

Die drei Schauspieler der Bremer Shakespeare Company: Petra-Janina Schultz, Erik Roßbander, Peter Lüchinger.
(Foto: Merle Fischer)

Aber es wurde auch von den Arbeitslagern berichtet, in die viele Juden deportiert wurden. Auch wurde von den Zuständen in den Lagern berichtet. So gab es nur zwei Eimer Wasser zum trinken pro Baracke und 250 Gramm Essen pro Tag für dir Häftlinge. Außerdem seien so viele Wärter da gewesen seien, dass es für den einen Beobachter so wirkte, als ob diese Lager nur für das Aufsichtspersonal und nicht für die Internierten da gewesen wären.

Beschimpfungen standen an der Tagesordnung und die Arbeit wurde nicht bezahlt. Dies soll auch die deutschen Nachbarländer entsetzt haben.

Es wurden aber besonders in der Fragerunde am Ende auch Parallelen zur heutigen Zeit deutlich. So mussten schon damals Religionsgruppen für Missstände herhalten und auch heute Leben Flüchtlinge oft in Lagern oder Heimen aber nicht in die Gesellschaft integriert.

In der Gesellschaft gibt es kein Gegenargument. „Der Flüchtling“ ist normal

Die Darsteller meinten in der Fragerunde, dass einige Parteien jetzt ähnlich über Menschen reden die fliehen wir die Parteien vor 100 Jahren. Das würde ihnen Angst machen.

Zudem verspürten sie ein großes Schamgefühl beim Lesen, da Deutschland in der Vergangenheit so viel Unrecht getan hat und nun immer das Land der Dichter und Denker sei.

Zum Ende hin betonten sie noch, dass sie finden, dass sich die Geschichte aus Bequemlichkeit wiederholen könnte und die Menschen mehr lesen und zuhören sollen. Außerdem appellierten sie an die Zuhörer, dass diese immer die Wahrheit verteidigen sollen.

Insgesamt war das Thema der Lesung zwar sehr interessant, doch an den Gesichtern vieler Zuhörer konnte man sehen, dass den meisten von ihnen die Lesung nicht so sehr gefallen hat auch, weil es oft Anträge und dann die Antwort auf diesen vorgelesen wurden, was die Lesung auf Dauer etwas eintönig erscheinen ließ.

„Deutschland den Deutschen!“-Bremer Shakespeare Company am Willms

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Von Annika Iselhorst

Ich bin Annika Iselhorst aus der 10ten Klasse. In der Schülerzeitung bin ich seit dem Schuljahr 2017/18. Ich interessiere mich für internationale Politik und Geografie.

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